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Die ECOVIN Weinreise nach Georgien entpuppte sich als exotische und abenteuerliche Fachreise mit unglaublich vielseitigen Eindrücken und Erlebnissen. 24 Winzer- und Winzerinnen und weitere Weinfachleute konnten auf der 10 tägigen Exkursion nicht nur einen Einblick in die Weinwirtschaft erhalten, sondern auch die Kultur, die Geschichte des Landes und nicht zuletzt auch viele Menschen, deren Lebensweise und Einstellungen, Probleme und Visionen kennenlernen.
Eine Einführung in die 8000 Jahre alte Weinkultur, die Rebsorten und die aktuellen Daten der Weinwirtschaft erhielt die Reisegruppe gleich am ersten Tag an der Universität Tbilisi von Prof. Dr. David Chichua. Dieser führte uns einige Tage später auch durch die professionell angelegte und bestens gepflegte Rebsortensammlung: neben über 500 (!) autochtonen Georgischen Rebsorten finden sich hier weitere 500 Sorten aus dem Rest der Welt.
Die eigenständigen Rebsorten dieser Region standen bei allen Besuchen und Verkostungen im Vordergrund. So konnten wir unter anderen probieren und kennenlernen: Rkatsiteli, Mtswane, Chinuri, Kisi, Tsolikouri, Krakhuna, Tsitska, als weisse Weine, bei den Roten den Saperavi, Shavkapito, Tavkveri, Aleksandrouli, Ojaleshi, Otskhanuri sapere, Chkhaveri. Interessant dabei war natürlich immer der Vergleich zwischen dem „Europäischen“ und dem traditionellen georgischen Ausbaustil im Quevri. Dieser seit 8000 Jahren gepflegte Ausbaustil, als Unesco Weltkulturerbe gelistet (!) führt zu ganz speziellen Geschmackswelten, die aktuell weltweit als Orange- oder Natural Wines „gehypt“ werden.
Auf dem Programm standen sowohl die großen, teils topmodernen Kellereien und Vorzeigeunternehmen wie das Chateau Mukhrani, die Kindsmarauli Corporation oder die Schuchmann Winery. Es wurden ganz gezielt auch kleine Betriebe aufgesucht, wo wir besonders hautnah den traditionellen Weinausbau in der Tonamphore, dem Quevri, erleben konnten. Weinkulturelle Projekte wie den Wiederaufbau von alten Terrassenlagen mit ortstypischen Rebsorten im Atenital als auch soziale Projekte wie das Integrationsprojekt behinderter Menschen „Temi“ in Gremi beeindruckten uns sehr.
Ein Höhepunkt war bestimmt auch der Besuch eines der wenigen Handwerker (es gibt nur noch 5 Menschen, die aktuell diese Kunst beherrschen), der uns den „Bau“ der großen Qvevri (bis zu 4500 l Inhalt!) demonstrierte.
Durchaus anstrengend war die Reise bei den hochsommerlichen Temperaturen zwischen 35 – 40°C, die uns in alle wichtigen Weinbauregionen führte: Kartli im Zentrum, Imeretien im Westen, Ratcha im Kaukasus sowie dann vor allem die größte Region im Osten: Kachetien. Die abendliche lange Tafel, die sogenannte Supra, mit den landestypischen Speisen, häufig im Freien oder unter einer Veranda, meist auch auf einem der besuchten Weingüter, gaben der ECOVIN – Exkursion den Charakter eines 10tägigen Festes!
Unsere Reisebegleiterin Tamuna regelte nicht nur die vielen organisatorischen Details dieser Fahrt. Sie vermittelte uns mit ihrem großartigen Wissen unendlich viele Einblicke in die geschichtlichen und kulturellen Zusammenhänge Georgiens. Mit brillianten Detailkenntnissen führte sie uns durch die Stadt Tbilisi, zu vielen heiligen Stätten Georgiens, alten und uralten Kirchen, Kathedralen, und Klöster. Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit, mit der wir überall empfangen worden sind war großartig. Ein Land, eine Reise, und viele Begegnungen, die allen Teilnehmern der ECOVIN – Studienreise fest in Erinnerung bleiben werden.
[…] überraschend großes Interesse stieß im vergangenen Jahr die von ECOVIN Baden angebotene Studienreise nach Georgien. In diesem Jahr wird deswegen vom 11. bis 21. August eine weitere Studienreise nach Georgien […]