Eine unabhängige Jury prämierte die Siegerweine – Erste öffentliche Vorstellung auf der 14. ECOVIN-Präsentation am 20. Mai in Freiburg
FREIBURG. 27 Siegerweine hat die Verkostung der besten badischen Bioweine 2006 ergeben. Die Weine wurden nach ihrer Eignung als Begleiter zu den Speisen eines Menüs kategorisiert. Eine unabhängige Jury hatte in der „Alten Wache“ in Freiburg rund 200 Weine verkostet und zeigte sich beeindruckt von der hohen Qualität der angestellten Bioweine.
Dass es bei den Biowinzern nicht nur eine schmale Spitze erstklassiger Erzeuger sondern eine breite Basis mit hoher Qualität gibt, bewiesen die Ergebnisse: Nur zwei Betriebe, das ECOVIN-Weingut Schaffner aus Bötzingen und der Bioland-Winzer Friedhelm Rinklin aus Eichstetten, wurde für gleich drei angestellte Weine ausgezeichnet. Jeweils zwei Prämierungen verzeichneten die ECOVIN-Betriebe Hofgut Consequence (Vogtsburg-Bischoffingen), Hügle (Teningen-Heimbach), Feuerstein (Heitersheim), Köpfer (Staufen-Grunern) und Zähringer (Heitersheim) sowie der Biolandbetrieb Pix (Ihringen).
Weitere Auszeichnungen gingen an das Weingut Aenis (Binzen), Thomas Harteneck (Schliengen), Matthias Höfflin (Bötzingen), Günter Kaufmann (Efringen-Kirchen), Ulrich Klumpp (Bruchsal), Hubert Lay (Ihringen), Richard Schmidt (Eichstetten) und die Winzer vom Silberberg (Bahlingen). Organisiert hatte die Verkostung Matthias Wolff vom Beratungsdienst für den ökologischen Weinbau. Etwa 30 Fachleute umfasste die Jury. Um Unabhängigkeit zu gewährleisten war keiner der anstellenden Betriebe in der Jury vertreten.
Was für Paulin Köpfer, den Vorsitzenden von ECOVIN Baden und Initiator der alljährlichen Bestenauswahl von ECOVIN- und Bioland-Weinen, dabei immer wieder erfreulich ist: „Wir haben ein konstant hohes Niveau unter den angestellten Bioweine mit etlichen Spitzenweinen“. Für Köpfer waren in diesem Jahr besonders die 2005er Weißweine überzeugend, berichtet er: „Die Gutedelweine haben sich da auffällig hervorgetan“. Das merke man auch an der relativ hohen Zahl prämierter Weine in der Kategorie leichte, trockene Weißweine zu leichten Vorspeisen und Salat: 10 von 27 Siegerweinen entfallen auf diese Kategorie.
Die Verteilung in den anderen Kategorien: Vier Prämierungen gab es bei den Sekten (Aperitif), zwei kräftige, fruchtige Weißweine (vegetarisches, Vorspeisen, Fisch, Geflügel, Kalb), einen weißen Barriquewein (leichter Hauptgang, Fisch, Geflügel) und einen leichten trockenen Rotwein (Hauptgang mit Fleisch, gebratenem Fisch, Nudelgerichte). Sehr stark vertreten sind die kräftigen schweren Rotweine: Als Begleiter zu kräftigen Hauptgängen, gegrilltem Fleisch, Braten oder Wild empfehlen sich gleich fünf Spätburgunder, zumeist aus dem Ausnahme-Jahrgang 2003 und im Barrique gereift. „Die Zahl der prämierten Weine in den einzelnen Kategorien spiegelt auch die Marktsituation wieder“, so Köpfer: Wo es ein besonders großes Angebot guter Weine gab, erhöhte sich die Zahl der Prämierungen.
Neben einem edelsüßen Wein (zu Käse, Dessert oder als Digestif) gab es gleich drei Sonderpreise für Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten: Diese besonders umweltschonend zu erzeugenden Wiene liegen den Biowinzern besonders am Herzen und rechtfertigten so eine eigene Kategorie. Damit soll auch auf die bisher weitgehend unbekannten Rebsorten wie Johanniter, Cabernet Carol, Monarch oder die daraus erstellten Cuvées aufmerksam gemacht werden.