Die Lese 2005 der badischen ECOVIN-Erzeuger ist abgeschlossen. Die Badener rechnen nach etlichen Wetterkapriolen mit einem guten Jahrgang
FREIBURG. Die Lese des Jahrgangs 2005 der ECOVIN-Winzer in Baden ist abgeschlossen, mit dem Ergebnis sind die Biowinzer in Baden zufrieden: „Wir haben hinsichtlich Menge und Qualität kein Rekordergebnis, aber wir bekommen mit Sicherheit die Weine, die wir wollten und die wir verkaufen können“, urteilt Matthias Wolff vom Beratungsdienst Ökologischer Weinbau.
Der Berater, der zusammen mit seiner Kollegin Angela Faller am Weinbauinstitut in Freiburg angesiedelt ist und bei zahlreichen Begehungsrunden in allen Regionen Baden-Württembergs einen guten Überblick über den Verlauf des Weinjahres bekommt, ist zufrieden mit dem neuen Jahrgang: „Wir werden vor allem interessante Weißweine bekommen“, schätzt er das Potenzial der neuen Weine.
Dabei war bis zuletzt gar nicht so sicher, ob Ertrag und Qualität noch den guten Durchschnitt der Vorjahre erreichen: „Der Aufwand in der Lese war immens hoch“, berichtet Paulin Köpfer, Vorsitzender des ECOVIN-Regionalverbands Baden. Die anhaltende Feuchte im Juli und August hatte die Gefahr der Fäulnis erhöht und so musste bei der überall praktizierten Handlese sehr viel selektiert werden.
Gleichzeitig mit dem steigendem Aufwand sank so auch das Mengenpotenzial des neuen Jahrgangs. Trotz höherer Erwartungen, so Köpfer, liege das Ergebnis mengenmäßig eher im langjährigen Durchschnitt. Andererseits seien die Qualitäten trotz der teilweise problematischen Witterungsbedingungen durchaus zufrieden stellend. „Am problematischsten waren die Burgundersorten“, so fasst es Köpfer für die Biowinzer in Baden zusammen. Neben den bei vielen Biowinzern schon etablierten pilzfesten Rebsorten, die unter diesen Bedingungen naturgemäß besonders gut wegkamen, bewährte sich besonders der Gutedel im Markgräflerland.
Den besonderen Witterungsbedingungen ist es zu verdanken, dass die Lese auch zeitlich recht kompakt ausfiel: Hängengelassen wurden kaum irgendwo noch Trauben. Die Hoffnung auf beispielsweise Trockenbeerenauslesen oder Eiswein besteht nur noch punktuell. Was aber bislang im Keller reift, so Köpfer, entschädige Winzer und Weintrinker für klimatische Wechselbäder und Befürchtungen.
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